5 DINGE, DIE SIE ÜBER DIE BREMSANLAGEN WISSEN MÜSSEN

12.04.2016

 Nicht nur Ovalkurse, sondern auch kurvenreiche Stadtkurse in der amerikanischen Formel-1: hier erfahren Sie, wie die Bremsen der Open-Wheel-Fahrzeuge der Indycar Series, der höchsten Kategorie im amerikanischen Autorennsport, beschaffen sind.

Die bei den Amerikanern beliebteste Open-Wheel-Meisterschaft besteht aus 16 Rennen, alle in den USA mit Ausnahme des Honda Indy Toronto Rennens.


Auf den Ovalkursen der Verizon Indycar Series kommen die Bremsen der Boliden sehr sparsam zum Einsatz, wenn nicht überhaupt nur im Notfall, auf den Stadtkursen hingegen benötigen sie starke Bremsanlagen, die heftigen, wiederholten Bremsmanövern standhalten müssen.


 

Diese 5 Dinge müssen Sie unbedingt über die Bremsen der Verizon Indycar Series wissen:


1) Die Bremsanlage ist immer dieselbe


Ob auf einem Oval- oder Stadtkurs gefahren wird, die Bremsanlage der Boliden ist immer dieselbe: das ist eine der Bedingungen der Indycar für Hersteller, die sich als Lieferanten beworben haben.  


 

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2) Großzügig bemessene Carbon-Bremsen


Die Bremsanlagen für die Indycar Series bestehen aus 324 mm Carbon-Scheiben mit wesentlich größeren Abmessungen als die der F1-Fahrzeuge, die 278 mm Scheiben verwenden: das verwendete Material ist CER200.

 

Aus Carbon sind auch die Beläge, aber vom Typ CER400. Der Sattel ist ein aus dem Vollen gearbeiteter 6-Kolben-Aluminium-Monoblock-Sattel: er wiegt nur 2 kg.

 

 
 

 


 

3) Änderungen an den Bremsen für die Ovalkurse


Um auf den Ovalkursen die Geschwindigkeit zu maximieren, muss die Bremsanlage das Restdrehmoment (Kontakt Belag-Scheibe) auf ein Minimum reduzieren.

 

Um dieses Ergebnis zu erreichen, werden Dichtungen mit besonderem Materialien verwendet und die Anti-knock-off-Federn hinter den Kolben werden nicht montiert.

 

Auf diese Weise erhöht sich die Geschwindigkeit des Fahrzeugs ohne auf die Sicherheit verzichten zu müssen.  


 

4) Brembo als einziger Lieferant


Das 5. Jahr in Folge ist Brembo einziger Lieferant der Bremsanlagen für die Indycar. Aber auch wenn das Unternehmen Monopolstellung genießt, entwickelt Brembo ständig die Bremsanlage weiter, um die Bremsleistung der sich kontinuierlich erhöhenden Fahrzeugleistung anzupassen: im Lauf der Jahre haben sich die Geometrien der Beläge und Scheiben, die Bremspumpen und ein Teil der Bremssättel verändert.
 

 

 

5) Nicht alle Kurse beanspruchen die Bremsen auf dieselbe Weise


Die Bremsanlagen, die auf den Ovalkursen, mit Ausnahme der Boxeneinfahrten und bei eventuellen Unfällen, praktisch nicht zum Einsatz kommen, sind auf den Stadtkursen verschiedensten Beanspruchungen ausgesetzt. Es gibt Strecken, die sich durch lange Geraden mit abrupten Abbremsungen (St. Petersburg) auszeichnen, andere wiederum sind besonders kurvenreich (Sonoma) oder weisen einen ebenen Streckenverlauf auf (Long Beach), andere durchlaufen verschiedene Höhenmeter (Lexington), einige weisen eine perfekten Straßenbelag auf (der Stadtkurs von Indianapolis) bei anderen hingegen ändert sich der Asphalt ständig (Detroit).

 

Alle diese Variablen bewirken unterschiedliche Beanspruchungen für die Bremsanlagen. Der absolut anspruchsvollste Kurs ist jener, der sich durch die Straßen von Toronto schlängelt: auf den 2,8 km müssen die Fahrer nur 4 Mal bremsen, aber sehr großen Druck auf das Bremspedal bei oft rauem Straßenbelag ausüben. In Kurve 8 beispielsweise verringert sich die Geschwindigkeit in weniger als 2 Sekunden um 160 km/h. Auf den kleineren Ovalkursen hingegen greifen die Fahrer, neben den Boxeneinfahrten, nur bei sehr starkem Verkehr auf die Bremsen zurück.

 

Für jedes der 16 Rennen der WM 2016 eine Einschätzung der Härte für die Bremsanlage auf einer Notenskala von 1 – 10, verfasst von den Brembo Technikern.

                          

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