Der GP von Bahrain aus Brembos Sicht

30.03.2016

 Der Einsatz der Bremsen der Formel-1 Boliden am Kurs von Sakhir am Röntgenbild betrachtet

Vom 1. bis 3. April ist der Bahrain International Circuit der 2. Austragungsort der Formel-1 WM 2016.


Der Kurs im Nahen Osten ist eine sehr harte Prüfbank für alle Teile der Bremsanlage. Die Strecke zählt nämlich zu den 6 anspruchsvollsten der gesamten Weltmeisterschaft für die Bremsanlage . Der von Hermann Tilke geplante Kurs befindet sich in einem Wüstengebiet, ca. 10 Kilometer von der Hauptstadt Manama entfernt. Obwohl in der Nacht gefahren wird, sind die Temperaturen hoch: Im letzten Jahr sanken die Asphalttemperaturen nie unter 28,8 Grad ab. Das erhöht den mechanischen Grip und erschwert das Ableiten der beim Bremsen erzeugten Wärme. Dieser Punkt in Kombination mit vielen starken, rasch aufeinander folgenden Bremsmanövern bewirkt eine hohe Abnutzung des Reibmaterials: die größte Gefahr, die es zu vermeiden gilt, wenn man den GP beenden will.


Laut den Brembo Technikern, die die 21 WM-Strecken auf einer Skala von 1-10 bewertet haben, fällt der Bahrain International Circuit in die Kategorie der für die Bremsen anspruchsvollsten Strecken. Die Strecke von Bahrain wurde mit Schwierigkeitsgrad 9 eingestuft, derselbe wie andere erst vor Kurzem entstandene Rennstrecken wie Singapur und die komplett neue Strecke von Baku.                      


 

Der Einsatz der Bremsen während des GP

                                 

Die Bremszeit, 20% der gesamten Renndauer, liegt knapp über dem Durchschnitt der Weltmeisterschaft. Die durchschnittlich auf die Fahrer einwirkende Kraft von 4,1 g ist sehr hoch und wird nur noch von wenigen anderen WM-Strecken übertroffen. Der Energieverbrauch beim Bremsen am Bahrain International Circuit liegt ca. in der Mitte zwischen den kleinsten und größten "Energieschluckern": im Schnitt verbraucht ein Bolide während des gesamten Rennens 131 kWh, eine Zahl, die sehr nahe an den Energieverbrauch in Austin und Sotschi herankommt.  Zudem muss jeder Fahrer während des gesamten GPs ca. 450 Mal bremsen, dabei wirkt eine Gesamtlast von über 56 Tonnen auf das Bremspedal ein. Das ist nicht gerade wenig, aber beim GP von Australien betrug dieser Wert 64 Tonnen. 
 

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Die anspruchsvollsten Kurven

                                                                          
Von den 8 schnellen Kurven des Bahrain International Circuit gilt die Hälfte als anspruchsvoll für die Bremsen, die anderen 4 weisen einen mittleren Schwierigkeitsgrad auf.


Die anspruchsvollsten Kurven, d. h. mit einer negativen Beschleunigung von über 4,4 g sind 4 und alle werden bei 300 km/h oder knapp darunter bewältigt. Die gefürchtetste ist die Schumacher-Kurve (die erste), weil die Fahrer dort mit knapp 330 km/h hinkommen und einer Kraft von 5,2 g ausgesetzt werden: die erforderliche Bremsleistung beträgt über 2.200 KW, aber am stärksten ins Gewicht fällt die Bremsdauer (1,76 Sekunden), die zu den höchsten der gesamten WM zählt.


Die 4 scharfen Kurven, die die Bremsen durchschnittlich beanspruchen, befinden sich alle im Mittelteil der Strecke und werden nur von der Kurve 11 unterbrochen, die das Bremspedal mit 143 Kilogramm belastet.


 

 
 

 

Brembo Siege

                                                                          
In Bahrain gewann Brembo 9 der 11 bisher ausgetragenen Rennen, einschließlich der letzten 8. Der erfolgreichste Rennstall mit Brembo Bremsen in Sakhir ist Ferrari.