ALFA ROMEO GIULIA QUADRIFOGLIO VS. BMW M3: WER BREMST BESSER?

23.03.2018

 Ein Test der italienischen Automobilzeitschrift Quattroruote vergleicht die Bremsleistung der beiden Sportlimousinen

​​​​​​​​Wenn es um Italien gegen Deutschland geht, kommen einem unweigerlich Bilder aus der Geschichte des Weltfußballs in den Sinn. Diesmal geht es aber bei dem Duell nicht um das Rund des Fußballs sondern um das von Autorädern. Und es gewinnt nicht, wer die Gegner besser stoppen kann, sondern wer selbst früher als der Rivale zum Stehen kommt.


 

 

Falls es noch nicht klar ist: wir sprechen über das Duell der Bremsen zwischen dem hochgelobten Alfa Romeo Giulia Quadrifoglio und der limitierten Ausgabe des BMW 30 Jahre M3, die zum 30. Jubiläum des M3 auf den Markt gebracht wurde. Zwei Limousinen, die begeistern, beide mit Brembo Bremsanlagen mit Karbon-Keramikbremsscheiben ausgestattet.


 

Eine fast notwendige Lösung, um die enorme Kraft der beiden Fahrzeuge im Zaum halten zu können: der 2,9-Liter V6-Motor des Alfa Romeo und der 3-Liter Reihen-Sechszylinder des BMW, mit 510 bzw. 450 PS. Gemeinsam haben sie den Hinterradantrieb und, wie gesagt, die Brembo Bremsanlage.

Der Alfa Romeo Giulia Quadrifoglio bremst mit belüfteten, zweiteiligen Bremsscheiben aus Karbon-Keramik mit 390 mm Durchmesser (vorne) bzw. 360 mm (hinten) von Brembo. Ein echter Leckerbissen für Kenner, denn Karbon-Keramik-Bremsscheiben verformen sich auch bei hohen Temperaturen kaum.
Dasselbe zeigt sich auch beim BMW 30 Jahre M3 - mit dieser technischen Lösung bleibt die Bremskraft auch nach zahlreichen Betätigungen in Folge unverändert.

Beide Wagen sind außerdem mit Brembo Monoblock-Bremssätteln ausgestattet, vorne mit 6, hinten mit 4 Kolben. Eine Lösung, die noch vor 30 Jahren futuristisch anmutete, deren Machbarkeit Brembo aber schon 1988 mit den ersten Exemplaren für die Ferrari Rennwagen der Formel 1 bewies.
Die großen Vorteile bei Steifigkeit und Leichtigkeit wurden allgemein anerkannt, daher erweiterte Brembo im Laufe der Jahre das Programm auch für Hochleistungs-Straßenfahrzeuge. Auf diesen beiden ganz besonderen Fahrzeugen durften sie daher natürlich nicht fehlen.

 

 

Nach dieser Einleitung können wir uns jetzt aber ganz dem großen Vergleich widmen. Der Test wurde von der angesehenen Autozeitschrift Quattroruote auf der Rennstrecke Vairano in Italien durchgeführt.

In der Ausgabe Juni 2017 ist der ausführliche Bericht auf den Seiten 78 bis 89 zu lesen. Im Laufe der umfangreichen Testfahrten mit den beiden Fahrzeugen wurden auch einige Bremsentests durchgeführt: jedes Fahrzeug wurde dabei vier unterschiedlichen Tests unterzogen, um die Bremswege zu ermitteln - von 100 km/h auf trockener und nasser Straße bzw. auf einer trockenen Asphalt/Pflasterstein-Mischung und von 200 km/h auf trockener Straße. Bei den ersten Tests brachte sich die deutsche Limousine zunächst mit einer prachtvollen Bremsung in Vorteil: 37,7 Meter bei 1,04 g Verzögerung, um von 100 km/h auf 0 zu kommen.

Bei dieser Geschwindigkeit benötigte der Alfa Giulia 1,3 m mehr Bremsweg. Bei der Bremsung von 200 km/h auf 0 konnte dann allerdings der Alfa punkten: 137 m bei 1,15 g Verzögerung gegenüber der 139,9 m bei 1,12 g des Rivalen. Der erste Teil der Tests endete daher mit einem Unentschieden. Nach dem Seitenwechsel wurde derselbe Test auf einer Mischung aus Asphalt und Pflastersteinen durchgeführt.

Auch da ging der M3 wieder in Führung: von 100 km/h auf 0 in 44,9 Meter gegenüber 45,7 Meter des Alfa Giulia. Dann aber begann es zu regnen (was bei diesen Tests bedeutete, dass die Bewässerungsanlagen eingeschaltet wurden) und wiederum schaffte es der Alfa, den Vorsprung aufzuholen.
Auf nasser Fahrbahn konnten beide Autos sehr effizient bremsen, obwohl die Bremswege natürlich bei beiden länger waren: um von 100km/h auf 0 abzubremsen benötigte der Alfa Giulia 92 Meter, der BMW M3 101,2 Meter.

 

 

So ging der Wettkampf zwischen Deutschland und Italien am Ende unentschieden aus. Ein 2:2, mit dem alle zufrieden sein können und das einmal mehr die Spitzenleistungen der Brembo Bremsen unterstreicht, die nicht umsonst von den besten Fahrzeugherstellern der Welt für die stärksten und namhaftesten Fahrzeuge gewählt werden.