VON SENNA BIS LAUDA, DIE BERÜHMTESTEN SCHERZE DER FORMEL 1

05.11.2021

 Fantasie, Intuition, spontane Entscheidungen und Reaktionsschnelligkeit, diese Eigenschaften benötigen Formel-1-Piloten auf der Rennstrecke. Manchmal sind sie ihnen aber auch abseits der Rennpiste nützlich, unvergesslichen Scherz zu machen. Hier der besten.

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Fantasie, Intuition, spontane Entscheidungen und Reaktionsschnelligkeit, diese Eigenschaften benötigen Formel-1-Piloten. Auf der Rennstrecke, um möglichst in jeder Kurve eine Zehntelsekunde gutzumachen, abseits der Piste, um den Kollegen den einen oder anderen Streich zu spielen. 


Manchen ist es lieber, sich, sobald sie den Helm abgenommen haben, zu entspannen und sich allein oder mit ihren Angehörigen in ihrem Motorhome einzuschließen. Andere dagegen können es gar nicht abwarten, ihren Spaß zu haben und oft geht der auf Kosten ihrer Teamkollegen oder anderer Mitglieder der Mannschaft. Wir haben ein paar dieser Scherze von innerhalb und außerhalb der Rennstrecke ausgewählt.


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Berger an Senner: immer ging es um Sprünge​ 


Gerhard Berger ist der Fahrer, den Ayrton Senna am längsten zum Teamkollegen hatte: von 1990 bis 1992 fuhren sie drei Jahre insgesamt 48 Grand-Prix-Rennen gemeinsam bei McLaren, ausgestattet mit Bremsen von Brembo. Dass sie gut miteinander auskamen, konnte man sofort erkennen. Jede Menge Anekdoten gingen in die Geschichte ein. Einmal warf der Österreicher während eines Hubschrauberflugs in der Nähe der Rennstrecke von Monza den Trolley des Brasilianers aus Karbonfaser, von dem Senna immer stolz erzählte, dass er unzerstörbar war, aus dem Fenster. Unvergessen bleibt auch eine Australienreise, bei der er ihm das Hotelzimmer mit jeder Menge Fröschen füllte.​​



 

​Perez an seine Ingenieure: abgerechnet wird am Ende​


2011 debütierte Perez in der Formel 1 auf Sauber mit Ferrari-Motor. In den ersten 14 Rennen fuhr er nur drei Mal in die Punkte. Auch in Japan waren die Voraussetzungen für den Renntag mit einem 17. Platz in der Qualifikation denkbar schlecht. Und doch schaffte er es, dank einer 2-Stop-Strategie und eines geschickten Umgangs mit den Reifen, in der 42. Runde an die 8. Position. In der letzten Runde funkte er plötzlich laut brüllend in die Box: „Ich habe keine Leistung mehr, ich habe keine Leistung mehr!“. Als er dann doch als Achter über die Ziellinie fuhr, fing er laut zu lachen an und rief: „Ha, ha, ha, war ein Scherz!“​​



 

Lauda an eine Journalistin: schau nicht so, ich höre nichts​ 


Trotz seines schrecklichen Unfalls auf dem alten Nürburgring war und blieb der 2019 verstorbene Niki Lauda, der im Übrigen auch der erste war, der die WM mit Bremsen von Brembo gewann, immer zum Scherzen aufgelegt. Als der Film „Rush“ in die Kinos kam, begab er sich gemeinsam mit einem US-amerikanischen Filmteam zum Ort des tragischen Unfalls, der Bergwerk-Kurve. Als eine Journalistin ihn fragte, was er dabei empfand, begann er zu sprechen, stockte dann aber und beugte sich zur Wiese hinunter und hob etwas auf. „Da schau her, was ist denn das? Mein Ohr!” Der Kameramann und die Journalistin schauten ihn völlig verwirrt an. In Wirklichkeit hatte er ein Keks in der Hand, das er vorher versteckt hatte.​



 
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Piquet an Mansell: auf dem Papier der Beste​​


Nelson Piquet und Nigel Mansell waren 1986 und 1987 Teamgefährten bei Williams Honda, mit dem damals besten Rennwagen der Serie. Das drittletzte Rennen, das sie als Kollegen fuhren, war der GP von Mexiko. Während der Probeläufe bemerkte der Brasilianer, dass der Brite merkwürdig oft pausierte - er hatte wohl Darmbeschwerden. Daraufhin ließ er das gesamte Toilettenpapier von allen Toiletten verschwinden, sein Kollege bemerkte es dann erst, als er schon auf dem Pott saß… Es wird berichtet, dass er mit einem lautstarken Löwengebrüll reagierte – ganz getreu seinem Spitznamen, „il leone“.​



 

Alesi und Berger an Todt: unterwegs mit Y-Wende​ 


Nach Senna wurde Berger von 1993 bis 1995 der Teamgefährte von Jean Alesi bei Ferrari. Der Franzose erzählte, dass der Österreicher ihn eines Tages in Maranello darum bat, ihn zur Teststrecke nach Fiorano mitzunehmen. Auch Alesi hatte dort kein Auto, lieh sich aber kurzerhand den Y10 von Jean Todt, der damals Teamchef bei Ferrari war. Alesi fuhr auf Teufel komm raus, Berger zog als Reaktion immer wieder die Handbremse. Das ging bis zum Eingang der Rennstrecke gut, dort aber überschlug sich das Auto. Sofort stellten die Mechaniker es wieder auf seine Räder und versteckten es unter einem großen Tuch. 


Die beiden “Ferraristi” kamen mit einer Rüge von Jean Todt davon, allerdings nicht, weil sie seinen Lancia geschrottet hatten. Durch den unsachgemäßen Einsatz der Handbremse hätten sie sich verletzen können. Auf Kosten der Sicherheit scherzt man nicht, nicht einmal mit Bremsanlagen von Brembo! ​



 

 
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