Die Beanspruchung der Bremsen während des GP
Obwohl die Strecke sehr lang ist, besonders im Vergleich zu den Formel-1 Strecken, führen die Autos nur 11 Bremsmanöver pro Runde durch. Die Zeit, die von den LMP1 zum Bremsen aufgewendet wird, beläuft sich auf 15% der Renndauer, das sind ca. 3 Stunden und 15 Minuten. Praktisch werden die Bremsanlagen der Prototypen beim 24-Stunden-Rennen von Le Mans demselben Gebrauch ausgesetzt wie bei 12 Formel- GPs. Bei den LM GTE Pro, die bedingt durch das Reglement keine so hoch entwickelten Bremsanlagen verwenden können, beläuft sich die Bremszeit im Verhältnis zur Renndauer auf 17%, das sind 4 Stunden.
Unterschiedlich sind natürlich auch die g-Kräfte: Die Fahrer der LMP1 sind durchschnittlich 2,3 g pro Runde ausgesetzt; jene der LM GTE Pro beschränken sich sozusagen auf 1,6 g. Eine weitere Belastung, die den Fahrern und der Bremsanlage abverlangt wird, ist die Kraft, die auf das Bremspedal einwirkt und sich pro Runde auf 800 kg beläuft.
Bei der letzten Auflage dieses Rennens fuhr das Siegerteam (Porsche 919 Hybrid mit Brembo Bremsen) 384 Runden, das bedeutet, dass die 3 Fahrer eine Gesamtkraft von 307 Tonnen ausgeübt haben, das entspricht dem Gewicht von 50 afrikanischen Elefanten. Die durch das Bremsen von den besten LM GTE Pro während des gesamten 24-Stunden-Rennens von Le Mans verbrauchte Energie beträgt 350-355 kWh, das entspricht dem gesamten Stromverbrauch von ca. 20 Franzosen während des 24-Stunden-Rennens.