ZWISCHEN 100 MINUTEN UND 24 STUNDEN BESTEHT EIN GROSSER UNTERSCHIED
Während ein Formel-1-Rennen meistens um die 100 Minuten und jedenfalls nie länger als zwei Stunden dauert, wird beim 24-Stunden-Rennen von Le Mans einen ganzen Tag gefahren. Hier ein einfacher Vergleich zwischen zwei Rennstrecken, die sich hinsichtlich Länge, Beschaffenheit, geographischer Lage und Klima ähneln: während des GP von Belgien in Spa müssen die Formel-1-Wagen etwa 350 Bremsungen leisten, beim 24-Stunden-Rennen von Le Mans kann die Anzahl der Bremsungen für einen LMP1 über 4.000 sein. Eine echte Herausforderung für Brembo, der aber mittlerweile zwanzig Jahre Erfahrung in Langstreckenrennen hat und individuelle Lösungen anbieten kann.
Die einzige Gemeinsamkeit, die die beiden Fahrzeugtypen im Bereich der Bremse haben, ist das Carbon-Material, das für die Herstellung der Bremsscheiben verwendet wird. Die Eigenschaften der Bremsscheiben unterscheiden sich aber sehr stark, wie ihr in der folgenden Tabelle sehen könnt:
| Formel 1 | 24-Stunden von Le Mans |
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Scheibenstärkes | bis 32 mm | 30-32 mm |
Scheibendurchmesser, vorne | 278 mm | bis 380 mm |
Scheibendurchmesser, hinten | 260 - 272 mm | bis 355 mm |
Anzahl Belüftungslöcher | Mehr als 1.400 | zwischen 36 und 430 |
Betriebstemperatur | 350-1000°C | 350-800°C |
Verbrauch pro Rennen | Weniger als 1 mm | 3-4 mm Scheibe und 8-10 mm Belag |
Der unterschiedliche Scheibendurchmesser hängt von den Felgen, die in den beiden Meisterschaften eingesetzt werden, ab: in der Formel 1 sind derzeit 13-Zoll-Räder erlaubt, beim 24-Stunden-Rennen von Le Mans werden 18-Zoll-Räder verwendet.
