Infographik F1

 

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Erfahrene Techniker von Brembo halfen dabei, die nachfolgende informative Infographik-Reihe zu erstellen, um die wichtigsten Komponenten der Brembo Bremssysteme, die in der Formel 1 eingesetzt werden, vorzustellen und mit den entsprechenden Bremsenteilen für Straßenfahrzeuge zu vergleichen.​


 

​Die Bremsscheibe​​

Einer der wichtigsten Aspekte - aber auch kritischsten Punkte - bei den Bremssystemen der Formel 1 ist es, die Betriebstemperatur, besonders die der Bremsscheiben, kontrolliert zu halten. Aus diesem Grund arbeitet Brembo ständig daran, die Belüftung der Carbon-Bremsscheiben weiterzuentwickeln - gleichzeitig bringt das auch eine erhebliche Leistungssteigerung des gesamten Bremssystems.​

Eine Verbesserung der Luftzufuhr zur Kühlung der Brembo Bremsscheiben konnte unter anderem mithilfe von CFD-Berechnungen (Computational Fluid Dynamics, computerunterstützte Strömungssimulationen) erreicht werden – und zwar indem das Zusammenspiel des von jedem Rennstall individuell entwickelten Luftzufuhrsystems mit der Brembo Bremsscheibe berechnet wird. So wurde durch Erhöhung der Lochanzahl und gleichzeitige Verkleinerung der Lochdurchmesser das Lochbild der Belüftungsbohrungen optimiert. Damit konnte die Carbon-Oberfläche, die den Luftströmungen ausgesetzt ist und daher der Wärmeableitung dient, exponentiell gesteigert werden. ​​In einer Rennsaison liefert Brembo im Durchschnitt an jedes aus zwei Rennwagen bestehende Team zwischen 140 und 240 Bremsscheiben. 


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Die Bremsbeläge​

Auch das Reibmaterial, das für die Brembo Bremsbeläge verwendet wird, entwickelte sich im Laufe der Zeit sehr stark weiter. Das derzeit eingesetzte Material, CER genannt, senkt die Abnutzung drastisch und leitet die Wärme besser ab, ermöglicht aber gleichzeitig, im Vergleich zu der davor verwendeten Materialmischung, auch ein rascheres Erwärmen, d.h. es erreicht die effizienteste Betriebstemperatur in sehr kurzer Zeit. Die Nutzung ist innerhalb einer sehr weiten Druck- und Temperaturskala möglich, das Antwortverhalten bleibt linear. Das alles erlaubt den Piloten ein perfektes Modulieren der Bremsanlage.​​​​

Die erstaunlich geringe Abnutzung ermöglicht außerdem gleichbleibende und wiederholbare Bremsleistungen vom Anfang bis zum Ende des Rennens. Für alle Teams, die von Brembo ausgestattet werden, wird dasselbe Material verwendet. Brembo forscht in diesem Bereich ständig weiter, um die Mischungen kontinuierlich zu verbessern und die Verwendung zu vereinfachen,. In einer gesamten Rennsaison liefert Brembo im Durchschnitt an jedes aus zwei Rennwagen bestehende Team zwischen 280 und 480 Bremsbeläge. ​
 

 

 

​Der Bremssattel​

Die Monoblock-Bremssättel sind eine weitere, hochinnovative Lösung, die als erstes von Brembo eingeführt wurde; ein neuartiges Bremssattelkonzept, das im Laufe der Jahre erst die Bremssysteme für Autos und dann auch die für Motorräder revolutionierte. In der zweiten Hälfte der 80er-Jahre erblickte der erste Monoblock-Bremssattel in einem Brembo-Werk das Licht der Welt. Nur wenig später hatte er seinen ersten Auftritt in der Formel-1-WM. Seither gab es viele Weiterentwicklungen der Formel-1-Bremssättel. Heute dauert der Herstellungsprozess etwa zehn Stunden, dazu kommen noch weitere Fertigungsschritte wie z.B. die Oberflächenbehandlung, Montage und Endkontrolle.

​Sowohl das Material als auch die Phasen des gesamten Prozesses werden immer zu 100% kontrolliert, um „total quality“ garantieren zu können.

In einer gesamten Rennsaison liefert Brembo im Durchschnitt an jedes aus zwei Rennwagen bestehende Team zehn Satz Bremssättel (also zehn Mal vier Stück).​

 

 

 

Die Evolution der Bremsscheiben​

In den letzten Jahren führten die Brembo Ingenieure im Bereich des Abkühlverhaltens der Bremsscheiben, die in der Formel 1 ja Höchsttemperaturen von bis zu 1.000°C erreichen können, wesentliche Änderungen ein. Das Kühlsystem kann nun aus bis zu 1.000 Belüftungslöchern bestehen. Die Belüftung der Carbon-Bremsscheiben von Brembo unterlag einer konstanten Weiterentwicklung, durch die die Leistungen der gesamten Bremsanlage stark erhöht wurden.​​​

 

 

 

​Die g-Kraft

Die g-Kraft, der die Körper der Fahrer beim Bremsen ausgesetzt sind, wird direkt vom Grip und der aerodynamischen Belastung beeinflusst. ​Bei gleicher Bremsenperformance bewirken stärkere Belastung und Grip, dass die g-Kraft, der die Fahrer ausgesetzt sind, ansteigt. Daher kommen Bremsmanöver mit hoher g-Kraft hauptsächlich auf den Rennstrecken mit mittlerer bis hoher aerodynamischer Belastung vor.

 

 

 

​Die Bremsscheibe aus Carbon-Keramik​​

​Die Keramik-Bremsscheiben sind eine direkte Weiterentwicklung der Carbon-Bremsscheiben aus der Formel 1. Während die Carbonscheiben nur auf der Rennstrecke verwendet werden, da die notwendige Betriebstemperatur relativ hoch ist, können die Keramikscheiben auch auf der Straße und bei niedrigen Temperaturen eingesetzt werden . Auch bei hohen Betriebstemperaturen behält dieses Material seine guten Eigenschaften, daher bleibt die Bremskraft auch nach wiederholten Bremsungen konstant. Desweiteren ist die Keramikscheibe auch bei starken Bremsungen wenig anfällig für Fading, und ist - last not least - extrem leicht.​